Samstag, 13. Mai 2017

.:Rezension:. "Doctor Who - Der Piratenplanet" von James Goss

Doctor Who

Der Piratenplanet

von James Goss

aus dem Cross-Cult-Verlag


Taschenbuch mit 400 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Januar 2017

ISBN-Nr.: 978-3959811804
Preis Buch (14,00€)
Preis E-Book (7,99€)

Inhalt:
Der mächtige Schlüssel der Zeit wurde in sechs Segmente zerteilt und diese in Raum und Zeit versteckt. Der Doktor, Romana und K-9 haben das Versteck des zweiten Segments auf dem Planeten Calufrax ausfindig gemacht. Aber als sie exakt am richtigen Punkt im Raum eintreffen, finden sie sich exakt auf dem falschen Planeten wieder – Zanak.
Zanak ist ein zufriedener und wohlhabender Planet. Meistens. Er wird von der „Brücke“ aus vom geheimnisvollen „Kapitän“ beherrscht. Und dieser verkündet ein Neues Goldenes Zeitalter nach dem anderen, es regnet wertvolle Mineralien und Edelsteine – Reichtum für jeden. Ein Wirtschaftswunder 
– also kann da offensichtlich etwas nicht stimmen.

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Ich muss gestehen, ich hatte schon des öfteren diesen Roman in den Händen gehalten. Jedoch hat mich der Inhalt etwas abgeschreckt. Eine Geschichte des 4. Doktors, doch dabei kenne ich die Serie erst ab den Neunten. Ich fragte mich immer, ob ich es trotzdem wagen soll, jedoch blieb „Der Piratenplanet“ immer in der Buchhandlung stehen. Doch durch Zufall bin ich bei Lovelybooks auf die Leserunde gestoßen und konnte nun einfach nicht mehr widerstehen. Und nun frage ich mich manchmal, wieso habe ich mich nicht früher daran getraut.

Meine Meinung:
Auf den ersten Blick fand ich das Cover teilweise ansprechend. Es hat mich irgendwie gereizt, es zumindest in die Hände zu nehmen, jedoch fand ich es auch verstörend. Mein erster Gedanke war: Sollen die blaue und grüne Formen Regentropfen sein? Und mit diesem Gedanken hab ich mich so fest gebissen, dass ich die Wahrheit doch übersehen hab. Denn erst beim Lesen merkte ich, dass es sich dabei um Diamanten handeln soll, die eben vom Himmel regnen. Aber genau diesen Hinweis gab es ja schon in der kleinen Inhaltsangabe hinten auf dem Buch. Doch ich wollte dieses nicht wirklich wahr haben. Aber nun finde ich dieses Cover richtig genial. Denn genau um diese Diamanten, die vom Himmel regnen, dreht sich ja alles in diesem Roman.

Ebenso finde ich, dass der Titel auch perfekt zum Buch passt. Denn wer die Geschichte liest, merkt schnell, warum Zanak von einem „Kapitän“ regiert wird. Das schöne dabei ist, dass auch die Details eines Piraten nicht fehlen, so wie dessen Papagei namens Polly. Eins muss man jedoch vorweg noch sagen: diese Geschichte spielt in der Zukunft, aber man hat nicht auf den klassischen, alten Piraten verzichtet. Und diese Idee finde ich richtig klasse. Außerdem wird auch beim Lesen einem bewusst, wieso der Doktor auf Zanak und nicht auf Calufrax gelandet ist. Und genau um diese beiden Sachen dreht sie dieser Roman: Zanak und der Kapitän. Einen passenderen Titel kann es dafür wirklich nicht geben.

Was mich am Anfang etwas verwirrt hat, waren die ersten Sätze im Buch: „Dieser Roman basiert auf den ersten Skriptentwürfen von Douglas Adams. Also ist er wahrscheinlich nicht das, was Sie erwarten.“ (Seite 5)
Ich machte mir nun Gedanken, ob es sich hierbei doch eher um eine Art Drehbuch handeln würde, doch dieses war nicht der Fall. „Der Piratenplanet“ ist trotzdem ein Roman, der jedoch aus einer Erzählersicht geschrieben wurde. Der nicht nur Details auf die Story legt, sondern auch immer mal zwischen drin, wie eine Art kleine Kommentare, das Aussehen oder die Persönlichkeit einer Gestalt erzählt. Auch die allg. Szene werden aus einer Sicht beschrieben, als ob man es mit erlebt hätte. Mir persönlich gefiel dieses besonders gut. Ich bin somit nicht in die Geschichte im Buch versunken, sondern hatte eher das Gefühl, als ob ich mir diese „Doktor Who“-Folge im Fernsehen ansehen würde.

Was ich jedoch etwas traurig fand, wiederum auch schön, dass es nicht so viel aus der Sicht des Doktors erzählt wird. Man erfährt viel mehr über die Bewohner des Planeten Zanak, über den Kapitän und seinen Zorn, sowie von der Begleiterin Romana und dem kleinen Roboterhund K-9. Doch wenn es einen Abschnitt gibt, wo es aus der Sicht des Doktors erzählt wird, ist dieser typische, britische Humor dabei. Der Doktor hat immer eine „kluge“ Antwort parat, um sich aus einer Zwickmühle zu befreien. Oder zumindest tut er oft so, dass er die Kontrolle hat. Besonders erfreut hat mich der Satz „Hallo, ich bin der Doktor“, als er sich zum ersten Mal dem Kapitän vorstellte. Denn genau dieser Satz ist im Remake auch geblieben und somit ein Markenzeichen für diesen Charakter. Was ich außerdem gut finde, dass man auch etwas auf die TARDIS eingeht. Denn wer die Serie kennt, weiß ganz genau, dass die TARDIS nicht nur ein „Raumschiff“ ist, sondern auch ein Eigenleben führt. Und das hat James Goss besonders gut rüber gebracht. Dadurch ist mir die TARDIS noch ein Stück näher ans Herz gewachsen. Allgemein kann ich nur sagen, dass alle Charaktere so gut beschrieben sind, dass man sich richtig gut in deren Persönlichkeit hineinversetzen kann und somit auch jeder auf seine Art und Weise sympathisch ist. Egal ob Bösewicht, oder ahnungsloser Bewohner des Planeten.

Am Anfang hab ich mir gedacht, wie James Goss es vollbringen kann, die Spannung, die es in einer Folge der Serie gibt, auf 400 Seiten aufrecht zu erhalten. Jedoch wurde ich dadurch nicht enttäuscht. Er baut langsam die Spannung auf und sobald er an seinem Höhepunkt ist, schafft er es immer wieder mit kleinen unerwarteten Geschehnissen, diese Spannung aufrecht zu halten, oder sogar zu steigern. Ich hab selbst regelrecht mit gefiebert und war selbst in machen Situationen ratlos, was der Doktor noch unternehmen will. Und genau das macht nämlich „Doktor Who“ aus. Auch dadurch, dass die Kapitel doch recht überschaubar sind, es zwar manchmal von einem zum anderem Charakter wechselt, wird die Geschichte am Stück einfach weiter erzählt. Man gerät nicht ins Grübeln, was nun vorher passiert war, um das eben gelesene zu verstehen. Für mich ist es ein wahres Kunstwerk, aus den Skriptentwürfen einen spannungsreichen, typischen „Doctor Who“ Roman zu schreiben.

Mein Fazit:
(Selbst unsere Zessin liebt diesen Roman)
Für alle „Doctor Who“-Fans ist es ein Muss, dieses Buch zu lesen. Auch wenn ihr, wie ich selbst, den 4. Doktor nicht kennt, werdet ihr es lieben. Denn an sich hab ich erst gemerkt, dass doch vieles mit dem Remake von den Staffeln aus dem 80iger Jahren gleich geblieben ist. „Der Piratenplanet“ von James Goss ist eine lustige, spannungsreiche, sowie auch dramatische Geschichte, die typisch für den Doktor ist.
Für die Leser, die noch nichts mit „Doktor Who“ zu tun hatten: Schreckt nicht gleich zurück. Ich selbst kann euch leider nicht sagen, ob ihr vielleicht Probleme mit dem einen oder anderen Charakter habt, weil ihr vielleicht ein paar Infos aus der Serie braucht. Aber wer Sciencefiction mag, sollte auch mit dieser Geschichte keine Probleme haben.  

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